Es schien über eine ganze Strecke der Gral der Leistungssteigerungskoeffizienten eines Unternehmens zu sein. ERP-Software, Enterprise Resource Planning, die Planung und der Einsatz, die Verwendung der Unternehmensressourcen. Die Leistung eines Computerprogrammes, die Betriebsmittel, das vorhandene Kapital und die Human Resources mit einem komplexen Soll-Simulationsstand abzugleichen und somit den gesamten Geschäftsprozess, die Geschäftsprozesse zu steuern. Ein Weg, wie er vorgezeichnet erschien, durch die zunehmende Computerisierung der Gesellschaft. ERP in einem Unternehmen zu installieren, so heißt es heute, würde einer Firma zwar keinen Wettbewerbsvorteil bringen, ohne sie jedoch wäre das Unternehmen anderen gegenüber im Nachteil. Auf Deutsch gesagt, nahezu jeder erfolgreiche Großbetrieb arbeitet in unseren Tagen mit solcher Software, der Wirtschaftsprozess scheint in die Hände von Rechenmaschinen gelegt. Doch ist ERP-Software nur die logische Konsequenz, aus dem System heraus entstanden, nüchtern analysierend.
ERP Software finden ist, ohne Probleme, im Internet zu bewerkstelligen. Denn natürlich, wie könnte es auch anders sein, birgt das System in sich für den Anwender der Anwendung sozusagen, enorme finanzielle Möglichkeiten. Ein umfassender Support ist nahezu zwingend notwendig, denn der Betrieb und auch die Regulierung der Software ist ungemein komplex und diffizil. Ein Vertrag mit einem ERP-Anbieter ist so, als entkleide man das Unternehmen vor dem Team einer Ärztekonferenz. Nicht genug, der nackte Körper wird gescannt, geröntgt, in den Tomografen geschoben, auf Herz und Nieren überprüft. Im nächsten Schritt wird überlegt, wie die Leistung des Patienten erhöht werden kann. Für jeden einzelnen Bereich der Herstellung, der Lagerung, des Vertriebes werden Parameter aufgestellt, vorhandene Beispielparameter angewendet, es wird versucht, ein Höchstmaß an Effizienz zu generieren.
Abgesehen von der Tatsache, dass sich ein Unternehmen, verlässt es sich nicht auf teuere, gängige Markensoftware, für die es viele Berater und Verwender gibt, sondern wendet sich an einen preiswerteren Nischenanbieter oder daraufhin ausgerichtete Anbieter, vollkommen in die Hände der Software beziehungsweise des Anwenderunternehmens begibt, ist das Problem hierbei, dass der Ausstieg aus der Software nur mit großen Problemen wieder möglich ist, auch wenn sie nicht so funktioniert, wie gewünscht. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der finanzielle Einsatz. Die meisten ERP Anbieter sind als Vertreter einer hochkomplexen Software nicht gerade billig. Hierbei ist zu beachten, dass die Ausführung der Software durchaus laufende Kosten verursacht, also nicht alleine der Anschaffungspreis und die Kosten sind für die Umstellung in die Rechnung mit einzubeziehen. Ein großer Fehler ist es, davon auszugehen, die Software würde sich amortisieren. Die Krux ist, dass das Unternehmen ohne die Software einen Wettbewerbsnachteil hat – mit ihr jedoch keinen wirklichen geldwerten Vorteil.